Nationale Statistik der Opioid-Agonisten-Therapie

Allgemeine Informatione

Bei Opioidabhängigkeit besteht eine Opioid-Agonisten-Therapie (OAT, früher als Substitutionsbehandlung bezeichnet) darin, illegal konsumierte Opioide (Heroin) durch die ärztliche Verordnung eines legalen Medikamentes mit ähnlicher Wirkung zu ersetzen (Methadon, Buprenorphin, orales retardiertes Morphin u.a.): Idealerweise wird diese Behandlung mit somatischen, psychiatrischen, psychotherapeutischen, sozialarbeiterischen oder sozialpädagogischen Massnahmen begleitet.

Eine gesetzliche Grundlage für entsprechende Behandlungen gibt es in der Schweiz seit 1975. Die Bewilligung und Aufsicht über die Opioid-Agonisten-Therapie ist Sache der Kantone. Trotz grosser Ähnlichkeit wird die medizinische Verschreibung von Heroin (Diazetylmorphin) anders geregelt und im Rahmen einer gesonderten Statistik erfasst.

Angesichts der als chronisch zu bezeichnenden Opioidabhängigkeit sind die Hauptziele einer OAT langfristig orientiert: Reduktion der Mortalität, Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes, Vorbeugung der Übertragung von Infektionskrankheiten (HIV, Hepatitis C) und Verbesserung der Lebensqualität. Die OAT gehört zu den Leistungen der pflichtigen Krankenversicherung. Sie stellt die am häufigsten verwendete Behandlungsart im Bereich der Opioidabhängigkeit dar und wird in verschiedenen Settings durchgeführt: HausärztInnen, spezialisierte Institutionen, psychiatrische Dienste und Kliniken, allgemeine Spitäler sowie Gefängnisse.

Statistische Erhebungen

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat 1997 mit einer Pilotphase die ersten Erhebungen auf nationaler Ebenen eingeleitet. Ab 1999 wurde eine systematische Erfassung der Opioid-Agonisten-Therapien durchgeführt und die Ergebnisse seitdem in der Form einer jährlichen Statistik online publiziert. Die Erhebungen laufen über die kantonsärztlichen Dienste, welche für die gesetzlich festgelegten Bewilligungen von OAT zuständig sind. Um möglichst einheitliche Erhebungen zu erlauben, sind seit Beginn vom BAG Erfassungstools den Kantonen zur Verfügung gestellt. Ab 2004 ist die OAT-Sstatistik ein Teilbereich des für die gesamte Suchthilfe aufgestellten Monitoringsystems act-info geworden. Die mit den Standards dieses Systems kompatiblen Daten werden seitdem an die zentrale Datenbank von act-info geliefert, bisher allerdings noch in einem begrenzten Umfang. Mit der gegenwärtigen Ablösung der ursprünglichen Erfassungstools durch eine webbasierte Lösung soll eine bessere Ausnutzung der Daten angestrebt werden.

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